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Hypnose online?

Der Trend geht immer mehr Richtung Online Kurse.

Abgesehen davon, dass wir unseren Traumpartner im Internet finden können, suchen wir dort auch neue Jobs, Autos und machen Fortbildungen. Bei vielen Themen ist es auch wirklich praktisch, aber bei dem einen oder anderen Kurs ist nicht so ganz klar, ob das online auch tatsächlich funktioniert.
Hypnose und Therapie gehören da mit Sicherheit auch dazu. 

Also: Hypnose online - geht das?

Und wie stelle ich mir das vor? Ich sitze mit meinem Handy am Strand und lausche der Hypnose. Wellen umspülen meine Füße, während sich mein Unterbewusstsein gerade von alten Verhaltensweisen verabschiedet und ich ganz nebenbei schlank und erfolgreich werde?

Ja warum eigentlich nicht? :-)
Vielleicht sollten wir uns ja erst noch einmal anschauen, was Hypnose genau ist.

Über die grundsätzliche Arbeit mit Hypnose habe ich ja schon im letzten Artikel etwas geschrieben, daher betrachten wir das Ganze jetzt mal von der „technischen“ Seite.

Hypnose wirkt über Bilder und Gefühle - ok. Aber nur, weil ich etwas fühle oder vor meinem geistigen Auge sehe, bin ich ja noch lange nicht in Hypnose.

Das stimmt - bedingt. Wie schon beim letzten Mal festgestellt, ist Trance - und nichts anderes ist die Hypnosearbeit - ja ein bekannter, fast alltäglicher Zustand. Wann immer ich „automatisch“ etwas mache, ganz versunken bin, befinde ich mich genau genommen bereits in einem leicht hypnotischen Zustand.

Hat die Trancetiefe Einfluss auf die Wirkung?

Ja - aber: Es kommt auch ein wenig darauf an, was ich machen möchte. Hypnoanalytische Arbeit benötigt üblicherweise eine ganz andere Trancetiefe, als Hypnosen zur Entspannung.
Auch in leichter bis mitteltiefer Trance lassen sich neue Verhaltensweisen und Veränderungen gut verankern. Gerade Themen wie Ernährung, Abnehmen, Raucherentwöhnung, etc. sind hierfür geeignet.

Wie stelle ich mir das vor?

Stell dir doch mal vor, dein Bewusstsein ist wie die Oberfläche eines Sees. Wild oder glatt, ruhig oder in Bewegung, aber immer abhängig von den Wind- und Wetterverhältnissen im Außen.
Dein Unterbewusstsein hingegen ist alles unterhalb der Oberfläche, mitsamt seinem Gestrüpp, den versunkenen Schätzen auf dem Grund und natürlich dem Müll, der im Laufe der Jahre und Jahrzehnte auf den Grund gesunken ist.
Abhängig von den Unterwasserströmungen, von denen wir oft gar nichts wissen, bleibt all das meist unbeachtet auf dem Grund, bis ein wilder Sturm kommt, der die Oberfläche so sehr aufwühlt, dass altes Zeug vom Grund hochgetrieben und ans Ufer gespült wird.
Und jetzt stehen wir plötzlich da, an unserem gerade noch so ordentlichen See und sollen mit all dem angespülten Kram irgendwie umgehen.…
Wenn wir es jetzt schaffen, klar zu handeln und unterscheiden können zwischen dem, was organisch ist und wieder auf den Grund hinabsinken kann und dem, was Müll oder sogar Gift ist, das unseren See langfristig schwächt, dann haben wir viel gewonnen.

Diesen Prozess fördern wir in der Hypnose. Wir trennen den „Müll“ vom organischen Abfall, der von der Natur recycelt wird, heben auch den einen oder anderen unerwarteten Schatz und sorgen dafür, dass der Klient zudem einen Überblick über die „Unterwasserströmungen“ bekommt, damit ihn ihn Stürme nicht mehr so sehr überraschen können.

Der größte Teil der Hypnose ist tatsächlich Ressourcenarbeit. Das heißt vorhandene Fähigkeiten werden gestärkt und schwächende oder schädliche Gewohnheiten können damit leichter abgelegt und losgelassen werden.

Win/Win für beide Seiten ;-)
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Bewusstsein vs Unterbewusstsein - Freund oder Feind?

Gerade in tiefer Hypnosearbeit kommt immer wieder zutage, dass das Unbewusste uns „ausbremst“, uns Steine in den Weg legt. Psychosomatische Krankheiten, Blockaden, das Gefühl festzustecken sind häufig Botschaften des Unbewussten an uns.

Diese Botschaften sind manchmal so nervig, dass wir vergessen, dass das Unbewusste unser Freund ist, der uns warnen, helfen oder gar retten möchte. 

Über die Grundstruktur des Unbewussten ist schon viel geforscht und geschrieben worden, an dieser Stelle soll es genügen, wenn wir feststellen, dass es uns stets wohl gesonnen ist.
Fast jede Selbstsabotage, etc. ist ein „Freundschaftsakt“ des Unbewussten, das glaubt, in unserem Sinne zu arbeiten.

Wann immer also irgendwas „nicht so klappt“, haben wir uns entweder eine schlechte Gewohnheit antrainiert oder unser Unbewusstes bremst uns aus vermeintlich gutem Grund aus. In beiden Fällen sollte der erste Schritt sein, dass wir dem Unterbewusstsein vermitteln, dass wir sein Freund sind und verstehen wollen, was es uns zu sagen hat.

Die Hauptarbeit der Hypnose zielt daher darauf ab, das Unbewusste zu unserem Verbündeten zu machen und vorhandenes Potential zu stärken. 

Dafür wiederum benötigen wir keine extrem tiefe Trance, sondern oft reicht uns für diese Arbeit schon eine leichte bis mittlere Trance.

Mit diesem Wissen im Hintergrund wenden wir uns jetzt wieder der Hypnosearbeit zu.

Warum kann Hypnose denn auch online funktionieren?

Der grundsätzliche Ablauf von Hypnosen, Meditationen oder geführten Fantasiereisen ist meist der gleiche, lediglich der Zweck unterscheidet sich.
  • Die Meditation soll uns innere Gelassenheit, Stille und Ruhe schenken. 
  • Geführte Fantasiereisen sind meist themenbezogen und bewegen sich häufig an der Bewusstseinsoberfläche. Allerdings ist der Grat zwischen geführter Fantasiereise und Hypnose oft nur ein ganz dünner.
  • Mithilfe der Hypnose wollen wir Altlasten loswerden (psychisch und körperlich), neue Gewohnheiten „installieren“ und innere Ressourcen aktivieren. 
Eine gute Hypnose baut sich folgendermaßen auf:
  • Einleitung - hier kommt der Klient langsam zur Ruhe, fängt an, sich zu entspannen
  • Vertiefung - die leichte Trance vertieft sich, das Bewusstsein tritt ein wenig zurück, macht dem Unbewussten Platz
  • Themenbezogene (therapeutische) Arbeit
  • Stärkung der Ressourcen
  • Ausleitung
Wird dieser Grundaufbau auch in den Online-Kursen aufrecht erhalten, dann ist schon viel gewonnen.

Für die meisten Zwecke - Abnehmen, besser Schlafen, nicht mehr rauchen, den eigenen Weg finden, Entscheidungen treffen, etc. genügt eine moderate Trance und ist es meist nicht notwendig, allzu tief in der Vergangenheit zu graben.

Diese leichte bis mittlere Trance erreichen wir zu Hause normalerweise problemlos.
Dazu kommt, dass wir uns zu Hause meist schon grund-entspannter fühlen, als wenn wir vor und nach der Sitzung nach draußen müssen. 
Gerade bei Online-Angeboten können wir außerdem Zeit und Ort frei wählen, was häufig Stress mindert und so eine gute Ausgangsbasis für die nötige Entspannung ist.

Die Hypnosen sollten so aufgebaut sein, dass sie den Klienten Schritt für Schritt begleiten und ihm mit jeder Einheit noch ein wenig mehr auf seinem individuellen Weg unterstützen.

Wenn man also ein paar Grundregeln beachtet, dann funktioniert Hypnose online genauso gut wie im direkten Setting.

Was ist wichtig für die erfolgreiche Online Hypnose?

Trotz aller Leichtigkeit handelt es sich um Hypnose. Und diese wirkt nur dann wirklich gut, wenn wir bereit sind, uns darauf einzulassen. Es gelten also die gleichen „Spielregeln“ wie bei der „normalen“ Hypnose beim Therapeuten. Hier mehr dazu

Dann sollten wir für einen geschützten Rahmen sorgen. Also Handy aus, Tür zu und darauf achten, dass wir während der Hypnose und auch in den Minuten danach ungestört sind.

Timing ist alles! Gestresst aus der Arbeit, die Uhr auf die Dauer der Hypnose-Einheit (z.B. genau 21 Minuten) gestellt und danach - zackzack - die Kinder abgeholt und weitergehetzt … sportlich, sportlich und die Erfolgsaussichten sind hierbei minimal.
Besser ist es, sich ein wenig mehr Zeit zu nehmen!

Und das Wichtigste: Selbstdisziplin (sorry). 
Gerade Online Programme verleiten uns zum Schludern. „Ja, mach ich morgen“, „Mh, später dann“, „Ach, da fang ich schon mal an, aber den Rest mach ich dann nächste Woche … oder so“.
Klar, machen wir alle, ist total menschlich, aber halt nicht zielführend.
Gute Programme sind so aufgebaut, dass ein Rädchen ins andere greift und je besser der Ablauf und die Empfehlungen eingehalten und umgesetzt werden, umso schneller stellt sich der Erfolg ein.
Das heißt nicht, dass man jetzt jedes Programm in kürzester Zeit durchlaufen muss, sondern nur, dass man sich darauf einlässt und den Empfehlungen auch folgt. 
Manche entscheiden sich gerade deshalb für Online-Kurse, weil sie diese in ihrem eigene Tempo machen können. Manchmal dauert es dann unter Umständen ein bisschen länger, bis die gewünschten Ergebnisse erreicht werden, aber am wichtigsten ist doch, dass es einem selbst gut damit geht.

Und so steht einem erfolgreichen Onlinekurs nichts mehr im Weg.

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