Bewusstsein vs Unterbewusstsein - Freund oder Feind?
Gerade in tiefer Hypnosearbeit kommt immer wieder zutage, dass das Unbewusste uns „ausbremst“, uns Steine in den Weg legt. Psychosomatische Krankheiten, Blockaden, das Gefühl festzustecken sind häufig Botschaften des Unbewussten an uns.
Diese Botschaften sind manchmal so nervig, dass wir vergessen, dass das Unbewusste unser Freund ist, der uns warnen, helfen oder gar retten möchte.
Über die Grundstruktur des Unbewussten ist schon viel geforscht und geschrieben worden, an dieser Stelle soll es genügen, wenn wir feststellen, dass es uns stets wohl gesonnen ist.
Fast jede Selbstsabotage, etc. ist ein „Freundschaftsakt“ des Unbewussten, das glaubt, in unserem Sinne zu arbeiten.
Wann immer also irgendwas „nicht so klappt“, haben wir uns entweder eine schlechte Gewohnheit antrainiert oder unser Unbewusstes bremst uns aus vermeintlich gutem Grund aus. In beiden Fällen sollte der erste Schritt sein, dass wir dem Unterbewusstsein vermitteln, dass wir sein Freund sind und verstehen wollen, was es uns zu sagen hat.
Die Hauptarbeit der Hypnose
zielt daher darauf ab, das Unbewusste zu unserem Verbündeten zu machen und vorhandenes Potential zu stärken.
Dafür wiederum benötigen wir keine extrem tiefe Trance, sondern oft reicht uns für diese Arbeit schon eine leichte bis mittlere Trance.
Mit diesem Wissen im Hintergrund wenden wir uns jetzt wieder der Hypnosearbeit zu.
Warum kann Hypnose denn auch online funktionieren?
Der grundsätzliche Ablauf von Hypnosen, Meditationen oder geführten Fantasiereisen ist meist der gleiche, lediglich der Zweck unterscheidet sich.
- Die Meditation soll uns innere Gelassenheit, Stille und Ruhe schenken.
- Geführte Fantasiereisen sind meist themenbezogen und bewegen sich häufig an der Bewusstseinsoberfläche. Allerdings ist der Grat zwischen geführter Fantasiereise und Hypnose oft nur ein ganz dünner.
- Mithilfe der Hypnose wollen wir Altlasten loswerden (psychisch und körperlich), neue Gewohnheiten „installieren“ und innere Ressourcen aktivieren.
Eine gute Hypnose baut sich folgendermaßen auf:
- Einleitung - hier kommt der Klient langsam zur Ruhe, fängt an, sich zu entspannen
- Vertiefung - die leichte Trance vertieft sich, das Bewusstsein tritt ein wenig zurück, macht dem Unbewussten Platz
- Themenbezogene (therapeutische) Arbeit
- Stärkung der Ressourcen
- Ausleitung
Wird dieser Grundaufbau auch in den Online-Kursen aufrecht erhalten, dann ist schon viel gewonnen.
Für die meisten Zwecke - Abnehmen, besser Schlafen, nicht mehr rauchen, den eigenen Weg finden, Entscheidungen treffen, etc. genügt eine moderate Trance und ist es meist nicht notwendig, allzu tief in der Vergangenheit zu graben.
Diese leichte bis mittlere Trance erreichen wir zu Hause normalerweise problemlos.
Dazu kommt, dass wir uns zu Hause meist schon grund-entspannter fühlen, als wenn wir vor und nach der Sitzung nach draußen müssen.
Gerade bei Online-Angeboten können wir außerdem Zeit und Ort frei wählen, was häufig Stress mindert und so eine gute Ausgangsbasis für die nötige Entspannung ist.
Die Hypnosen sollten so aufgebaut sein, dass sie den Klienten Schritt für Schritt begleiten und ihm mit jeder Einheit noch ein wenig mehr auf seinem individuellen Weg unterstützen.
Wenn man also ein paar Grundregeln beachtet, dann funktioniert Hypnose online genauso gut wie im direkten Setting.
Was ist wichtig für die erfolgreiche Online Hypnose?
Trotz aller Leichtigkeit handelt es sich um
Hypnose. Und diese wirkt nur dann wirklich gut, wenn wir bereit sind, uns darauf einzulassen. Es gelten also die gleichen „Spielregeln“ wie bei der „normalen“ Hypnose beim Therapeuten.
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Dann sollten wir für einen geschützten Rahmen sorgen. Also Handy aus, Tür zu und darauf achten, dass wir während der Hypnose und auch in den Minuten danach ungestört sind.
Timing ist alles! Gestresst aus der Arbeit, die Uhr auf die Dauer der Hypnose-Einheit (z.B. genau 21 Minuten) gestellt und danach - zackzack - die Kinder abgeholt und weitergehetzt … sportlich, sportlich und die Erfolgsaussichten sind hierbei minimal.
Besser ist es, sich ein wenig mehr Zeit zu nehmen!
Und das Wichtigste: Selbstdisziplin (sorry).
Gerade Online Programme verleiten uns zum Schludern. „Ja, mach ich morgen“, „Mh, später dann“, „Ach, da fang ich schon mal an, aber den Rest mach ich dann nächste Woche … oder so“.
Klar, machen wir alle, ist total menschlich, aber halt nicht zielführend.