In Zeiten wie diesen, wenn die klassischen Rollenmodelle versagen und kein adäquater Ersatz bereit steht, bleibt uns nur noch, unser eigener Held zu sein.
Sicherlich ist es eine Frage der persönlichen Definition, was genau ein Held ist, doch wenn wir tief in uns schauen, werden die Meisten feststellen, dass wir hier immer noch an das althergebrachte Bild des Helden in Strumpfhosen, des Ritters zu Pferde oder ähnliches denken, wenn der Begriff "Held" fällt.
Ein wenig verzögert - und von den Medien in letzter Zeit verstärkt aufgebaut - geistert dann der Begriff "Helden des Alltags" durch unser Bewusstsein. Hier reicht die Palette von der alleinerziehenden Mutter bis hin zu Feuerwehr, Rettungsdienst, der Ärzteschaft, etc.
Schauen wir uns die Helden der Geschichte doch mal an. Entweder starten die Erzählungen mit einem schmächtigen, angstvollen Jüngling, der sich im Laufe einer tragischen Geschichte zum Helden und Retter entwickelt oder mit einem muskelbepackten "einsamen Wolf", der für seine wahre Liebe in den Heldenstatus aufsteigt, indem er Opfer weit über sein egoistisches Verhalten bringt. Oder es geht gleich um einen kühnen Ritter, der jedoch vor einer schier unlösbaren Aufgabe steht und diese letztendlich doch meister.
Kaum eine "echte" Heldengeschichte kommt ohne Niederlage aus. Immer gibt es Tiefpunkte, Katastrophen und zweifelnde Momente, bis der Held schließlich darüber hinaus wächst und seine Aufgabe mit Geschick, Intelligenz oder manchmal auch purer Kraft bewältigt.
Und darum geht es. Die Aufgabe zu meistern.
Wir straucheln, wir fallen, wir zweifeln. Doch am Ende sind wir siegreich. All das steckt im "Held". Die Niederlage und der Sieg.